Syntropische Landwirtschaft
Von Ernst Götsch entwickeltes Landwirtschaftliches System, welches mit den natürlichen Dynamiken eines Waldökosystems arbeitet. Der gebürtige Schweizer praktiziert seit über 30 Jahren die syntropische Landwirtschaft in Brasilien, wo er viele erfolgreiche Betriebe mit aufgebaut hat. Aufgrund seiner lebenslangen Erfahrungen mit der praktischen Agroforstwirtschaft hat er eigene Prinzipien und Arbeitsweisen aufgebaut und diese in der syntropischen Landwirtschaft vereint. Die bewusste Arbeit mit der Sukzession, die Mehrlagigkeit von natürlichen Wäldern und die Optimierung von Lichtverhältnissen und Pflanzengemeinschaften ermöglichen enorme Flächenerträge ohne Stoffliche Inputs von außen. Bei weiterem Interesse können Sie das Video Life in Syntropy schauen, oder auf die Website von Ernst Götsch besuchen gehen.
Holistic Grazing Management
Holistic Grazing Management ist eine Methode der Weidetierhaltung, bei welcher die natürliche Verhaltensweise von Herdentieren nachgeahmt wird. Allan Savory entwickelte diesen Ansatz durch jahrelange praktische Erfahrung als Leiter eines Reservates sowie in der Beratung von Landwirten. Neben dem Holistic Grazing Management gibt es auch das übergeordnete Holistic Management welches über die Bewertung hinaus geht. Es ist ein ganzheitlicher, systemischer Ansatz, sozial, ökonomisch und ökologisch vertretbare Entscheidungen im Bezug auf den eigenen Kontext und die eigenen Wertvorstellungen zu treffen, sowie die vorhandenen Ressourcen sinnvoll zu nutzen. Holistic Management International bildet seit 1984 in der regenerativen Landwirtschaft aus. Siehe Website.
Pflanzenzucht durch Massenselektion
In der herkömmlichen Pflanzenzucht werden oft dieselben Kreuzungen repliziert um ein identisches Ergebnis bei der Hybridisierung zu erhalten. Ein Beispiel hierfür ist die Jostabeere, eine Kreuzung aus Johannis- und Stachelbeere. Um wieder eine Jostabeere zu erhalten, wird immer dieselbe "Elterngeneration" verwendet. Hingegen werden bei der Massenselektion eine Vielzahl von Kreuzungen zugelassen. Die Badgersett Research Farm (Minnesota), praktiziert seit über 30 Jahren die sogenannte Neo-Hybrid Schwarm-/ oder Massenselektion. Hierbei werden mindestens drei verschiedene Arten miteinander gekreuzt, wobei die daraus entstandenen Kreuzungen sich auch wieder rückkreuzen dürfen. Das genetische Spektrum nimmt hierbei exponentiell zu, sodass neue Pflanzenmerkmale, Krankheitsresistenzen, Anpassung an extreme Wetterereignisse, etc. hervorkommen. Durch gezielte Auslese kann man ganze Pflanzenpopulationen mit den erwünschten Eigenschaften aufbauen. Bei weiterem Interesse empfehlen wir dieses Video der Badgersett Research Farm.
Keyline Design
Keyline Design wurde in den 40er Jahren von dem Australier PA. Yeomans entwickelt, um die Wasserressourcen auf landwirtschaftlichen Flächen effektiver zu gebrauchen. Anstelle einer Terassierung oder wie bei der Konturenbewirtschaftung wird nicht entlang von Höhenlinien gearbeitet, sondern das Wasser wird von den feuchteren Berghängen zu den Bergrücken durch ein leichtes Gefälle der Wasserkanäle und/oder der Bodenbearbeitung gelenkt. Zunächst wird hierfür der "keypoint" einer Landschaft ermittelt - jener Punkt in der Landschaft wo sich das meiste Wasser versammelt, meist dort wo der Berghang sich von einem Gefälle zum Tal hin abflacht. Durch das effektive Aufnehmen und Verteilen des Niederschlages auf der gesamten Fläche, insbesondere in den trockeneren Regionen eines Bergrückens kann die Produktivität des Landes gesteigert werden. In dem seinem Buch "Water for every Farm" beschreibt Yeomans zudem noch die "Scale of Permanence", welche folgende Reihenfolge der Permanenz angibt: Klima, Landschaft (Topografie), Wasser, Infrastruktur, Bäume, Gebäude, Zäune, Böden. In einem Design empfiehlt er daher auch eine Beachtung dieser Bereiche von den permanenten hin zu den weniger permanenten Strukturen. Das Regulieren der Wasserressourcen ist somit der wichtigste Aspekt, den man aktiv beeinflussen kann.
Permakultur
Die Permakultur wurde in den 70ern von Bill Mollison zusammen mit David Holmgren entwickelt. Der Begriff, zusammengesetzt aus den Wörtern "permanent" und "(agri)culture" umfasst heute eine soziale, ökonomische und ökologische Lebenskultur und Landnutzung. Ursprünglich bezog sich das Konzept der Permakultur vor allem auf eine nachhaltige, regenerative Landwirtschaft und in dem umfassenden Werk "Permaculture - A Designers' Manual" beschreibt Bill Mollison viele Methoden, praktische Anwendungen und Strukturen, mit denen eine solche aufgebaut werden kann. Heutzutage hat sich die Permakultur als Grasswurzelbewegung auf der ganzen Welt verbreitet und wird in verschiedenen Lebensbereichen angewendet.
Biointensiver Gemüsebau
Der Biointensive Gemüseanbau ist vor allem in Kanada, Japan und den USA verbreitet, wo das Konzept seit den 60er Jahren angewendet und weiterentwickelt wird. Auf kleinen Flächen werden mit überschaubaren Investitionen hohe Erträge erzielt. Dabei wird gleichzeitig auf eine nachhaltige Bewirtschaftung nach ökologischen Standards, eine ausgeklügelte Fruchtfolge und ein möglichst optimierter Nährstoffkreislauf geachtet, um die Bodenfruchtbarkeit zu maximieren. Dies ermöglicht enorm hohe Flächenerträge. Zum Teil werden bis zu 200x mehr Gewinn pro Fläche im Vergleich zu vergleichbaren klassischen landwirtschaftlichen Betrieben erzielt. Dies bei einem mittleren Arbeitsaufwand und hohen möglichen Umsätzen (bis zu 100.000€/Jahr bei unter einem Hektar).